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Trainingslager dort wo Geschichte geschrieben wurde

MTB-Kids vom TV Redwitz trainieren in Rhön-Grabfeld
Gruppe_HPBereits zum 10. Mal halten die MTB-Kids ein Trainingslager in den Sommerferien ab und dieses Mal zog es die 31-köpfige Truppe vom 30.07. – 06.08. ins Schullandheim Rappershausen im Rhön-Grabfeld-Kreis, unmittelbar an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. „Die Unterkunft ist als Radsportzentrum bekannt und wird jährlich für Schulmeisterschaften im Mountainbike genutzt“, so Trainer und Organisator Martin Paulusch. „Hier ist alles vorhanden was für eine Trainingswoche gebraucht wird, 3 hauseigene MTB-Strecken, eine große Fahrradwerkstatt, Turnhalle, Kraftraum sowie ein Rasen- und Hartplatz“.
Viel Zeit zum freuen das jetzt Ferien sind, blieb den 24 Jugendlichen im Alter von 10-16 Jahren nicht, denn schon kurz nach der Zeugnisausgabe ging es mit dem verladen der Koffer los. Begleitet wurde die Gruppe von Martin Paulusch von 7 weiteren Betreuern.
Am Samstagfrüh um 06:00 Uhr starteten 26 Radler Richtung Rappershausen. „Unsere Kleinsten haben wir nicht per Rad mitgenommen, da es einfach zu viel für sie geworden wäre“, so Fabian Heinisch, einer der 8 Betreuer, die zur Unterstützung dabei waren. Über Mitwitz, Neustadt, Rödental und der Lauterer Höhe wurde erstmals am Goldbergsee Rast gemacht. Die Fahrt ging dann über Meeder, Bad Rodach und Straufhain weiter Richtung Römhild. Der große Gleichberg musste auf halber Höhe erklommen werden und nach 95KM und 620HM wurde gegen 13:00 Uhr das Schullandheim erreicht.
Nach einer kurzen Pause, dem einchecken und Bett beziehen wurde mittels einer Dorfrallye die nähere Umgebung erkundet. Nach dem Abendessen konnte sich dann jeder nach Lust und Laune beim Minigolf, Tischtennis oder Fußballspielen austoben.
Für Sonntag stand die erste Tagestour auf dem Programm und alle waren gespannt, was das „Neuland“ so alles zu bieten hat. In 4 Leistungsgruppen ging es ins Gelände und für die „Großen“ waren die Gleichberge angesagt.  „Die Region ist von der Landwirtschaft geprägt und Singletrails oder Wurzelpfade sind hier absolute Mangelware“, erzählt Harald Heinel, als er gegen 16:00 Uhr mit seiner Gruppe von der Ausfahrt zurück kommt.
Noch vor dem Abendessen wurden die Räder geputzt und einige technische Probleme beseitigt. Apropos technische Probleme – am Abend wurden Workshops abgehalten, in denen den Kleinsten z.B.  allen Bauteile eines Mountainbikes und deren Namen erklärt wurde. Andere durften einen Fahrradschlauch flicken oder einen Schaltzug wechseln. Die großen Jungs, von denen einige auch regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen,  konnten  an den hauseigenen Bremsscheibenmodellen Bremsbeläge wechseln und den Bremssattel richtig einstellen lernen.
Montag früh 07:15 Uhr – erster Ferientag – da steht kein Schüler freiwillig auf. Nicht so die MTB-Kids, denn aktives Erwachen stand auf dem Plan. „Darunter versteht man eine Runde joggen, eine paar Übungen um den Körper gelenkig zu machen und zum Schluß wird sich gedehnt“, so Jürgen Gäbelein.
Dank einem  reichhaltigen Frühstücksbuffet konnte jeder nochmals seine Kohlenhydratspeicher füllen und sich für die nächste Tagestour in den Sattel schwingen.
Am vierten Tag war ein „Fahrrad-Ruhetag“ angesagt und das Wetter passte völlig dazu. Während die Kleineren Lauf- und Koordinationspiele in der Turnhalle machten, ging es für die Großen in den Kraftraum. Die nahe gelegene  ehemalige innerdeutsche Grenze war am Nachmittag  Ziel einer Wanderung. Was an dem ca. 150m langen, original erhaltenen, Grenzzahn mit Wachturm und Todesstreifen vor der Grenzöffnung los war, wurde von Alex Krebs, Lehrer am Gymnasium Burgkunstadt, eindrucksvoll erklärt.  Spiele, Spiele und nochmals Spiele gestalteten den Abend in der Turnhalle und die für 22:00 Uhr festgelegte Bettruhe war abermals kein Problem.
Mittwoch morgens wieder Regen – also ab in die Turnhalle und in den Kraftraum. „Für Radfahrer ist es ein absolutes Muss auch den Oberkörper zu trainieren. Denn nur so kann die „Muskelschlinge“ richtig funktionieren“, erklärt Nicole Paulusch, die momentan eine Ausbildung zum Physiotherapeuten macht,  den jungen Sportler die Wichtigkeit dieses Trainings.
Trotz leichtem Nieselregen wurde am Nachmittag ins ca. 25KM entfernte Ostheim geradelt um dort eine Werksbesichtigung beim Getränkehersteller „Bionade“ zu unternehmen. Nach der sehr interessanten Besichtigung bekam jeder noch 4 Flaschen der leckeren Bio-Limo geschenkt. Die Rückfahrt bei immer besser werdendem Wetter wurde locker gemeistert und das warme Abendessen tat allen sichtlich gut.
Donnerstag ging der Wecker zum Frühsport wieder etwas früher los und um 09:15 Uhr saßen alle zur dritten Tagestour auf dem Rad. Zwischen 40 und 65Km mit bis zu 900Hm standen nach der Rückkehr um 16:00 Uhr auf dem Tacho und sofort wurden die Räder für die nächste Ausfahrt geputzt. Dominik Schmidt und Fabian Heinisch – unsere beiden Grillmeister – zauberten abends leckeres vom Grill auf die Teller und in chilliger Runde saß man bis zur Bettruhe in Gruppen zusammen.
Auf zur letzten Tagestour hieß es am Freitag und jede Gruppe suchte sich dafür nochmals die Highlights der Region aus und die Radpflege am Abend war bei bestem Wetter für alle kein Problem.
Schon traditionell wird der letzte Abend von den MTB-Kids gestaltet und Nora, Jasmin, Rosa, Paul, Julian und Dennis haben sie sich für heuer wieder was Tolles einfallen lassen. Unter allen Betreuern wurde Mr. bzw. Mrs. Rappershausen 2016 gesucht und dazu mussten sie in lustige Kostüme schlüpfen und sich der Jury auf dem „Catwalk“ stellen. Nesthäkchen Fabian hatte hierbei die beste Performance abgelegt und darf jetzt für ein Jahr diesen Namen tragen.
Viel zu schnell verging die Woche und bereits vor dem Frühstück standen alle Koffer abholbereit im Eingangsbereich des Schullandheims. Noch schnell frühstücken, ein Launchpaket für unterwegs zusammen stellen und um 08:30 Uhr machte sich die Redwitzer Radsportgruppe auf den Heimweg.  Bestes Radwetter und ein guter Rückwind sorgten für zügiges Vorankommen und um 14:00 Uhr, nach 96Km, standen viele Eltern im Autohaus Heinel und konnten Ihre Kinder sehnsüchtig  in den Arm nehmen. Viel Lob und Anerkennung gab es abschließend von Anita Paulusch, die beeindruckt von der Leistung aller jungen Radler war. „Irre was die kleinen Beinchen schon alles leisten können, waren doch auch 10-jährige auf der Tour dabei“. Insgesamt legte die Truppe bis zu 450KM und 4400Hm zurück. Auch nächstes Jahr ist wieder ein Trainingslager geplant nur das Wo ist noch offen.